Wie erstelle ich eine PDF/X4 Datei und was ist dabei zu beachten?

1) Warum das PDF-Format als Datenträger?
2) PDF/X – normierter Datenaustausch
3) Programme mit denen Sie PDF/X Dateien erstellen können
4) Format- und Druckvorlagen unserer Online Druckerei businessdruck.at
5) Wege zu einer PDF-Datei
6) Allgemeine Druckdaten Anforderungen (für jedes PDF/X Dokument gültig)


1. Warum das PDF-Format als Datenträger?

Das  PDF-Dateiformat hat sich seit Jahren bei der Übermittlung fertiger Druckdaten durchgesetzt. Einer der ausschlaggebenden Gründe war, dass eine Vielzahl der auftretenden Probleme bei der Datenübermittlung (bspw. zwischen Kunden und der Druckerei) dadurch drastisch verringert wurden.
Ein großer Vorteil dieses Datenformates ist, dass das fixe Einbinden aller relevanten Informationen und Elemente wie zum Beispiel hochauflösende Fotos, Raster- und Vektorgrafiken, Logos, Texte  und Schriftarten in nur einer Datei problemlos möglich ist – die PDF-Datei dient somit als Container. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass während der PDF-Erstellung auch die Datenmenge um ein vielfaches reduziert wird.


2.  PDF/X – normierter Datenaustausch

Im Jahr 2001 wurde der ISO (Internationale Organisation für Normung)  Standard beschlossen, der die Übermittlung digitaler Druckvorlagen bezüglich PDF-Dateien genauer regelt. Seitdem eignen sich PDF-Dokumente noch besser für die digitale Übertragung von Druckaufträgen. Allmählich wurden weitere PDF/X-Normen festgelegt, die jeweils unterschiedliche Anforderungsbereiche abdecken und als aufeinander aufbauend betrachtet werden können.

PDF/X-1a (2001) – erlaubt CMYK (* siehe unten) und Schmuck- bzw. Sonderfarben
PDF/X-2  - wurde geplant jedoch nie eingeführt
PDF/X-3  (2002) erlaubt neben CMYK und Schmuck- bzw. Sonderfarben auch RGB, LAB und ICC-basierte Farben.
PDF/X-4 (2008) erlaubt neben CMYK und Schmuck- bzw. Sonderfarben auch RGB, LAB und ICC-basierte Farben. Zusätzlich sind Transparenzen und Ebenen erlaubt.
PDF/X-5  (2010) – hat sich bislang nicht etabliert und wird aus diesem Grund unsererseits auch nicht unterstützt.

Die Druckvorstufe der Onlinedruckerei businessdruck.at empfiehlt und bevorzugt PDF/X-4 für die Übermittlung der Druckdaten. Jedoch können wir PDF/X-3  und PDF/X-1a Dateien genauso verarbeiten. Somit stehen Ihnen auch ältere Programmversionen zur PDF-Erstellung zur Verfügung!

* Ein Farbmodell das die Grundlage für den modernen Vierfarbdruck bildet. Die Abkürzung CMYK steht für die drei Farbbestandteile Cyan (blau), Magenta (rot), Yellow (gelb) und den Schwarzanteil Key als Farbtiefe.


3. Programme, mit denen Sie PDF/X Dateien erstellen können

Beispiele von professionellen DTP (Desktop-Publishing) Programmen:

•    Adobe InDesign
•    Adobe Illustrator
•    Adobe FreeHand (ehemals Macromedia FreeHand)
•    CorelDraw
•    QuarkXPress

Beispiele von kostenlosen DTP- oder Grafik- Programmen:

•    Scribus
•    Adobe Photoshop CS2

businessdruck.at - Export Settings und Farbeinstellungen zum Download (für Profis):

•    Adobe Acrobat Distiller
•    QuarkXPress ab Version 8.1
•    Adobe InDesign ab Version CS4 
•    Farbeinstellung für Adobe Bridge ab Version CS4


Office- und Zusatzprogramme

Die Programmpakete Open Office und MS-Office sind leider nur sehr bedingt zur Druckdatenerstellung geeignet und deshalb nicht empfehlenswert. Beispielsweise bieten sie nicht die Möglichkeit, Schriften und Bilder in den erforderlichen CMYK-Farbraum zu konvertieren. Dadurch ähneln im besten Fall die gewählten Farben dem Druckergebnis – im schlechtesten Fall kommt es zu drastischen und unerwünschten Farbabweichungen.
Ebenfalls raten wir zur Erstellung von PDF-Dateien von kostenlosen Ergänzungen oder Zusatzprogrammen wie bspw. "PDF Writer" ab, da auch diese in der Regel qualitativ schlechte oder fehlerhafte PDF-Dateien erzeugen.

Hilfestellung zur PDF-Erstellung mittels Word & Übersicht aller Datei-Formate die unsere Druckerei annimmt.


4. Format- und Druckvorlagen unserer Online Druckerei businessdruck.at

Sie finden in unserem Druckshop bei jedem (Shop-) Artikel ein Datenblatt mit detaillierten Hinweisen zur Datenerstellung sowie (Druck-) Vorlagen für Adobe InDesign (ab Version CS4).

Zusätzlich steht Ihnen eine Adobe Acrobat (Produkt-) Datei zur Verfügung, die alle wichtigen Maß- und Formatangaben enthält. Sie können diese Maße entweder manuell übernehmen oder die Vorlage auch als Schablone in Ihr (DTP-) Programm importieren (Bitte entfernen Sie diese Schablone wieder bevor Sie Ihre PDF-Daten an uns übermitteln).

Alternativ finden Sie auf unserer Übersichtsseite alle Druck- und Formatvorlagen.


5. Wege zu einer PDF-Datei

A) PDF- Export: Mit gängigen Layoutprogrammen wie bspw. Adobe Illustrator, InDesign und QuarkXPress exportieren Sie bitte die Datei mit der Einstellung PDF/X-4. Alternativ auch PDF/X-3 oder PDF/X-1a.

B) Corel Draw: Konvertieren Sie bitte alle Schriften in Linien bzw. Kurven, reduzieren Sie alle Transparenzen und exportieren Sie das Dokument mit dem höchstmöglichen Standard (PDF/X-4, PDF/X-3  oder PDF/X-1a).

C) PostScript Weg: Mit gängigen Layoutprogrammen wie Adobe Illustrator, InDesign und QuarkXPress):  

C1) Export oder Druck einer *.ps (PostScript) Datei mit der PPD (Acrobat Distiller).
C2) Konvertieren der *.ps Datei mit dem Acrobat Distiller, mit der Voreinstellung PDF/X-4, PDF/X-3  oder Druckausgabequalität, in ein PDF. Hinweis: Bei der Konvertierung werden drucktechnische Standards geprüft und die PDF.Datei wird nur bei Erfolg ausgegeben.


6. Allgemeine Druckdaten Anforderungen (für jedes PDF/X Dokument gültig)

Druckformat,  Beschnittzugabe, Anschnitt, Endformat und Randabstand
Beispiel: Visitenkarte im Endformat 85 x 55 mm
Jener Bereich, der über das Endformat hinausgeht, ist die Beschnittzugabe (auch Überfüller oder Anschnitt genannt).
Die Online Druckerei businessdruck.at hat an jedem Rand eines Druckproduktes einen Anschnitt von 2 mm. Dieser wird bei einem randabfallenden Druck benötigt.

Beispiel: Wenn eine Grafik oder ein Bild bis zum (Endformat-) Rand gedruckt werden soll und „Blitzer“ (kleine weißen Flächen oder kleine weiße Streifen) vermieden werden sollen, wird rundum 2 mm mehr gedruckt und in Folge auf das richtige Format abgeschnitten.
Somit ist bei diesem Visitenkarten-Beispiel das Druckformat 89 x 59 mm (Endformat + Beschnittzugabe).
Randabstand - Texte und wichtige Bildelemente sollten einen Abstand von mindestens 4 mm zum Rand (Endformat) haben. Bezogen auf das Druckformat sollte der Abstand somit 6 mm betragen.

Mehr Infortmationen zu: Abfallend drucken, Schnittmarken und Anschnitt

TIPP: Sie finden auf jeder Produktseite ein detailliertes Datenblatt mit den passenden Druck- und Endformaten für Ihr gewünschtes Druckprodukt.

PDF Rahmen (BleedBox, TrimBox u.a.)
Eine PDF Datei kann verschiedene Rahmen enthalten. BleedBox und TrimBox sind jedoch Pflichtbestandteile bei PDF/X-4 Dateien.
Die BleedBox entspricht dem Druckformat (Endformat + Beschnittzugabe).
Die TrimBox (auch Endformatrahmen genannt) entspricht dem Endformat.

Optionale Schneide- bzw. Schnittmarken
Bei vielen DTP-Programmen haben Sie die Möglichkeit, Scheidemarken selber anzugeben, um bspw. der Druckerei zu zeigen, wo genau geschnitten werden soll. Diese Schneidemarken entsprechen dem Endformat (Druckformat abzüglich 2 mm rundum).

Auflösungen
Die Auflösung von Farbbildern sollte mindestens 200 PPI (pixel per inch) betragen, bei Halbtonbildern und Stichgrafiken mindestens 1 200 PPI. Bei geringerer Auflösung besteht die Gefahr, dass die Bilder im Druck unscharf und „pixelig“ erscheinen.

Farben bzw. Farbraum
Verwenden Sie Graustufen und CMYK (Druck-) Farben jedoch keine RGB (Bildschirm-) Farben. RGB Farben können unsererseits zwar in CMYK umgewandelt werden, jedoch kommt es durch unterschiedliche Farbräume eventuell zu unschönen und unerwünschten Farb- Verschiebungen oder -Abweichungen.

Farbauftrag
Der Farbauftrag in Prozent ist die Summe alle 4 Farbkanäle im CMYK-Farbraum. Zum Beispiel ergeben 100% Cyan, 50% Magenta, 50%  Yellow  und 40%  Key einen Farbauftrag von 240%. Um u.a. ein Verkleben der Druckergebnisse zu verhindern, sollte der Farbauftrag 300% nicht überschreitet werden (für Profis: ISO Coated v2 300%).

Schriften allgemein und Schriftgröße
Betten Sie unbedingt alle Schriften in das PDF Dokument ein, da es ansonsten zu Fehlern bei Arbeitsabläufen in der Druckvorstufe kommen kann (die gewünschte Schriftart wird nicht verwendet, Sonderzeichen werden eingefügt oder nicht verwendet u.a.). Alternativ können Sie bei einigen DTP-Programmen die Schriften auch in Kurven umwandeln (bspw. bei Corel Draw).
Für eine gute Lesbarkeit empfehlen wir, die Schriftgröße nicht unter 6 Punkt zu setzten.

Linien
Bei positiven Linien (dunkle Linie auf hellem Untergrund) sollte mindestens eine Linienstärke von 0,25 pt (0.09 mm) verwendet werden.
Bei negativen Linien (helle Linie auf dunklem Untergrund) sollte mindestens eine Linienstärke von 0,5 pt (0.18 mm) verwendet werden.

Überdrucken
Beim Überdrucken werden die Farbwerte des überdruckenden Objektes mit den Farbwerten des dahinterliegenden Objektes addiert. Wird zum Beispiel eine gelbe Überschrift auf einer magentafarbene Fläche gedruckt, so mischen sich beide Farben und es entsteht Orange. Diese Funktion wird hauptsächlich bei schwarzem Text eingesetzt, um Blitzer (ungedruckte [weiße] Stellen) auf farbigen Hintergründen zu vermeiden.
Da beim Überdrucken auch gestalterische Erwägungen im Vordergrund stehen können (zum Beispiel eine gewollte Schattenwirkung, indem man eine hellgraue Fläche auf Überdrucken stellt), werden bei der Onlinedruckerei businessdruck.at Überdruck Einstellungen grundsätzlich nicht überprüft. Bei einem Schwarz mit 100% wird bei uns automatisch auf Überdrucken gestellt.

Kommentare und Formularfelder
Kommentar- und Formularfelder werden von uns nicht gedruckt, da sie beim Belichten der Druckplatten nicht verarbeitet werden können. Bitte entfernen Sie diese Felder vor der Druckdatenübermittlung oder bauen Sie diese Texte fix ein, wenn Sie diese Informationen auch gedruckt haben möchten.